Die Welt sieht nach dem 11. September anders aus, wie oft haben wir dies gehört, gelesen und empfunden. Angesichts dieser Ereignisse wird es schmerzlich bewusst an welch dünnem Faden unsere Zivilisation und unser technologischer Fortschritt hängen. Niemand kann heute die Folgen dieser Tragödie absehen und wir wissen auch nicht wer morgen Opfer dieses brutalen Terrors sein wird. In Israel hat man seit Jahren gelernt mit der Bedrohung des Terrors zu leben sowie auch die jüdischen Gemeinden weltweit, deren Sicherheitsvorkehrungen oft mit Unmut und Ungeduld registriert wurden. Heute nimmt jeder stundenlange Aufenthalte an den Flughäfen nicht nur bei El Al-Flügen selbstverständlich in Kauf.
Nun drängt sich die Frage auf, wie konnte dies geschehen? Seit vielen Jahren weiß man um diese Gefahr und sah tatenlos zu wie die radikalen Fundamentalisten in der arabischen Welt immer mehr Anhänger gewinnen konnten. Schon im Jahre 1998 galt Osama bin Laden als der meistgesuchte Mann der USA. Bereits Präsident Clinton sprach damals vom Kampf gegen den Terror und nicht gegen den Islam. (Siehe INW Aug. 1998 und Oktober 1998). Wieso konnte der CIA in all diesen Jahren keine konkreten HINWeise auf seinen Aufenthaltsort liefern? Warum wurde gegen die drohende Gefahren, vor denen Israel schon lange warnte, nichts unternommen? Noch viele Fragen könnten gestellt werden, die Antworten darauf zu finden scheint schon wesentlich schwieriger, wenn nicht unmöglich zu sein. In einer Zeit, in der die Welt immer kleiner und überschaubarer wird, die Nachrichten sich in Windeseile verbreiten und die Perfektion als oberstes Gebot gilt, müssen wir zusehen, wie die so gepriesene Vernetzung sich in eine Vernichtungsideologie pervertiert. Schmerzlich die Erkenntnis, dass in vielen moslemischen Staaten, wenngleich dieser Anschlag offiziell verurteilt wurde, in der Bevölkerung große Genugtuung auslöste. Der Islam, einst kulturelle und geistige Elite, steckt heute teilweise im tiefsten Mittelalter und fürchtet den Anschluss an die moderne Welt – daher bedeutetet die Zivilisation der westlichen Welt eine enorme Bedrohung ihrer eigenen Werte. Es besteht vielmehr die Tendenz in gewissen islamischen Kreisen, die Sprache des siebten Jahrhunderts, als der Koran verfaßt wurde, zu verwenden, da eine Reformation nie stattgefunden hat.
So paradox es klingen mag – gerade das ausgeprägte demokratische Bewusstsein, die Idee, die Freiheit als größtes Gut zu empfinden, bieten den Terroristen fruchtbaren Nährboden. Ein weitumspanntes Netz von verblendeten extremen Fanatikern, die ihr Leben zu opfern bereit sind, in der Überzeugung, für sich und ihre Brüder eine bessere Welt zu schaffen, beziehungsweise als Heilige in die Geschichte einzugehen, solch eine Organisation ist nur schwer zu fassen. Ihre Fäden laufen in diversen Staaten wie Afghanistan, Irak, Iran, Ägypten und Syrien zusammen. Organisiert wurde dieser mörderische Terror vermutlich von staatlichen Geheimdiensten, die weltweit seit Jahren bereits ein effizientes Agentennetz errichtet haben und die auch über die notwendigen finanziellen und strukturellen Mitteln verfügen. Osama bin Laden ist nur einer von vielen, die sich für die Vernichtung Amerikas und der westlichen Welt aussprechen. Es wäre jetzt fatal und gefährlich die gesamte arabische Welt des Terrors zu bezichtigen.
Zu bedenken wäre noch der Umstand, dass in den letzten Jahren der Islam zu der am schnellsten wachsenden Religion in den USA mit ungefähr 6 Millionen Gläubigen zählt. Das Wachstum der moslemischen Gemeinschaft ist nicht nur auf EInwanderung, sondern auch auf Konvertierung zum Islam vorwiegend aber nicht ausschließlich von Afroamerikaner zurückzuführen. Diese sehen sich nun mit zunehmender Diskriminierung konfrontiert, die eindeutig zu verurteilen ist. Aber dennoch sollte man aufmerksam den Parolen einiger ihrer Vertreter zuhören, die klar und unmissverständlich den "Heiligen Krieg" gegen die westliche Welt proklamieren. Religiöse Fanatiker und Anhänger der „Fatwah“ Osama bin Ladens, einem Dekret, das alle Moslems zum Mord an Amerikaner und deren Verbündeten aufruft, findet man in jedem arabischen und den meisten islamischen Ländern. Wirksame Mittel zur Bekämpfung dieser Gefahr kann es nur langfristig geben. Kurzfristig müssen nun einzelnen Terrorzellen aufgespürt und aufgelöst werden. Vor allem Geheimdienste sind nun gefordert in gemeinsamer Kooperation allen Spuren nachzugehen. Israel, das seit vielen Jahren über wichtige Informationen verfügt, sieht sich enttäuscht in die Ecke gedrängt, da es aus pragmatischen und offensichtlich notwendigen Gründen aus der „Antiterrorallianz“ ausgeschlossen ist. Dennoch könnte das Land, das sich seit Jahren mit Terror auseinandersetzen muss, wertvolle Hilfestellung bieten. Der Terror kennt keine Grenzen und zerstört nicht nur das Leben Einzelner sondern kann ganze Regionen in Angst versetzen. Diesen Angriff auf Freiheit und Demokratie, Werte, die wir bereits als selbstverständlich empfinden, gilt es entschlossen, gemeinsam und global zu verteidigen.
Joanna Nittenberg
Die Verschiebung des entscheidenden Spiels um die Qualifikation zur Fussball-WM zwischen Israel und Österreich scheint Elfriede Jelineks These zu bestätigen, dass im Sport kleine Ersatzkriege stattfinden. Das ohnehin nicht ganz friktionsfreie Klima zwischen Israel und Österreich erhielt durch die Verschiebung des für 7.10. in Ramat Gan geplanten Spiels neue Spitzen. Die israelische Öffentlichkeit nahm der österreichischen Nationalmannschaft ihre Bedenken um die Sicherheit in Israel übel, die zur Absage von neun Spielern führten. In Österreich wurde darob eine heftige Diskussion geführt, viele warfen der „Neun“ mangelnde Professionalität vor. Tatsächlich hatte Trainer Otto Baric die Diskussion mit einer beiläufigen Bemerkung im Flug von Valencia nach Wien nach der 0:4 Niederlage Österreichs eröffnet, eine trickreiche, von beiden Seiten heftig geführte Schlacht um Ansehen und Erfolg. Viele Israelis sahen ihre Sicht von den Österreichern bestätigt, die Israel eins auswischen wollen. Die Vizekanzlerin brachte sich auch mal ins Spiel, auf „besonderen Wunsch der Spieler“ würde sie nach Israel reisen, teilte sie dem Autor freundlich lächelnd mit. Im Raum mit ihr stand Peter Westenthaler, dessen Funktion im Sport niemanden so recht geläufig ist. Der Kronenzeitung diktierte ein Spieler der Nationalmannschaft dies und jenseits der Donau, Frau Riess-Passer würde die Sicherheit durch ihre Begleitung erhöhen, da sie dem Spiel eine ,offizielle Note‘ beifügen würde. Interessant für eine mitreisende Privatperson. (Die APA fragte sofort nach, die Botschaft Israels im gewohnten Mantra: „Als Privatperson willkommen“ Der israelische Spieler Eyal Berkovitch sprach von „Ohrfeigen“ auf dem Spielfeld, die die richtige „Antwort für diese Feiglinge“ wären. Minister Matan Vilnai warnte vor einem Präjudiz, und erinnerte an die Olympischen Spiele von München 1972, wo nach der Ermordung elf israelischer Sportler die Devise „The games must go on“ ausgegeben und durchgehalten wurde. Die israelische Öffentlichkeit reagierte verständnislos, was an sich logisch ist. Die Zeitung Maariv sandte eine Korrespondentin nach Wien, die durch falsch wiedergegebene Zitate für „Irritationen“ sorgte.
In all diesen Entwicklungen blieb Beppo Mauhart ruhig, sachlich und diplomatisch. Der ehemalige Austria Tabak-Chef ist als Freund Israels bekannt, und der ÖFB setzte sich wie auch der DFB für die Aufnahme Israels in die UEFA am Anfang der Neunziger ein. Eine erfolglosen Qualifikation Österreichs könnte Mauharts Stellung schwächen,
In den Startlöchern scharrt der nicht gerade als Philosemit bekannte „Austrokanadier“ Frank Stronach, dessen Geld Austria Wien bis zum Tabellenplatz 9 in der österreichischen Bundesliga führte.
Im Sport sind Gestalten wie Beppo Mauhart rar geworden...
Samuel Laster
In Berlin versucht, die NPD ein Rezept das schon Goebbels praktiziert hatte. Man eignet sich scheinbar linke Parolen an und möchte damit eine breite Akzeptanz für rechtsradikale Politik schaffen. Der militante Antiamerikanismus und eine ungeheure Aggressivität gegen Israel sind die äußeren Zeichen und die Gleichsetzung von „Kabul = Dresden“ (Transparent), die eigentliche Botschaft. Eine Anklage gegen das sogenannte Weltjudentum, das an allem schuld sei, am zerbombten Dresden genauso wie an den Bomben gegen die Taliban. Diese bewusste Verdrehung der historischen Wahrheiten ist längst keine Verharmlosung der verbrecherischen Nazi-Herrschaft mehr, sondern klare Wiederbetätigung im nationalsozialistischen Geist (sofern „Geist“ da überhaupt angebracht erscheint).
Der ehemalige RAF-Anwalt, Ex-Terrorist und heutiges NPD-Mitglied Horst Mahler, gilt als der Einpeitscher in dieser Szene. Ein Antisemit, der die linken Parolen beherrscht und sie wie dereinst Goebbels auf gespenstische Weise variiert. Auf einer Website hatte er mit einem Hetzartikel die Terroranschläge islamischer Faschisten begrüßt, als Schlag gegen den amerikanisch-jüdischen Imperialismus. Seither hat er zwar Redeverbot, aber ist endgültig zur Ikone der Holocaust-Leugner und Neonazis aufgestiegen.
Nun befinden sich gerade in Berlin die Nazis in einer schizophrenen Situation. Einerseits sind die Skinheads durch ihre Gewalttaten gegen Türken und „Ausländer“ bekannt, andererseits aber weiß man beim Verfassungsschutz von Kontakten von Rechtsextremisten zu islamischen Fundamentalisten (besser: Faschisten). Es eint sie ganz offenkundig ihr militanter Antisemitismus und Hass auf Israel und die USA.
Es könnte auch sein, was Kenner der Gewaltszene in Deutschland bemerkt zu haben glauben: islamische Faschisten haben über Jahre langsam ein Netzwerk etabliert, das zunächst Bosnien als Brückenkopf in Europa genutzt hat und von da in die westliche Hemisphäre eingesickert ist. Dafür spricht die unleugbare Tatsache, dass „Heilige Krieger“ aus Libyen, dem Iran, aus Saudiarabien, dem Libanon und Afghanistan und anderen Ländern am Krieg gegen die Serben beteiligt waren, wo sie übrigens durch besondere Grausamkeiten gegen „die Ungläubigen“ aufgefallen waren. Tausende erhielten danach die bosnische Staatsbürgerschaft, aber auch hochrangige Islamisten, die nicht gekämpft hatten, bosnische Reisedokumente. Eine ideale Absprungbasis zur weiteren Infiltration des Westens, resümieren die Experten. Außer Israels warnender Stimme vernahm man damals zu Zeiten der antiserbischen Hysterie keine kritische Äußerung im Westen.
Damals kämpften diese blutrünstigen „Gotteskrieger“ oft (aber nicht immer!) Seite an Seite mit kroatischen Faschisten und rechtsextremen Freiwilligen aus Deutschland. Daraus entwickelten sich dann offenbar auch die späteren Kontakte zu Neonazis in Deutschland.
Obwohl der Westen so stolz auf seine Geheimdienste ist, haben sie alle versagt, indem sie diese Gefahr nicht erkannten und erst recht nicht die Vorbereitung der grauenhaftesten Terroranschläge, die die Welt je gesehen hat. Das muss Gründe haben, oder? Die Mutmaßungen haben ohnehin schon jedes erträgliche Maß überschritten, daher sollte man Vorsicht walten lassen. Aber eines sei doch erlaubt, nämlich eine kritische Frage zu stellen: „Wer kann garantieren, dass es kein – wie immer geartetes – Zusammenspiel von einflussreichen (mitunter auch vermögenden) Nazis und Faschisten in Europa und den USA mit islamischen Faschisten gibt“? Es gibt bereits genügend Auffälligkeiten rund um die Terroranschläge vom 11. September, die Milzbrandattentate und was immer noch kommen wird, die auf ein viel größeres Netzwerk hindeuten als bisher aus den Ermittlungen bekannt wurde. Die Schwächung der USA und die Vernichtung Israels sind für diese – sonst unterschiedlichen – Interessensgruppen ein vorrangiges Ziel. Der Krieg zur ökonomischen Schädigung ist dabei ein weiterer Weg dorthin. Terror und Destabilisierung der Märkte sind eben nur zwei Seiten ein und derselben Medaille.
Inzwischen gibt es jedoch in Europa immer mehr Menschen, die zumindest erkennen, dass innerhalb des Islam eine gnadenlose Gruppe von potentiellen Massenmördern herangewachsen ist, die einen Krieg gegen den Westen auslösen will. Eine Konfrontation scheint unausweichlich. Sollten die islamischen Faschisten mit ihrer Strategie Erfolg haben, dann droht dies auch tatsächlich.
Und in Europa und den USA sollten nicht die „Fingerprints für alle“ im Zentrum der Sicherheitsüberlegungen stehen, sondern vielleicht solche Leute, die ihre Partei als die PLO Österreichs bezeichnet haben, wie das Jörg Haider getan hat. Und zugleich wäre es sicherlich von Vorteil den alten Nazi-Schergen in aller Welt und ihren Erben etwas mehr auf die Finger zu schauen.
So wie in den islamischen Ländern die demokratischen Kräfte unterstützt werden sollten, weil sie die Hoffnung auf eine friedliche Welt sind und nicht die „Gotteskrieger“, die den Islam für ihre Verbrechen missbrauchen, so muss die antisemitische Rechte überall auf der Welt bekämpft werden. Der in Deutschland proklamierte „Aufstand der Anständigen“ hat also noch sehr viel zu tun, vor allem auch deshalb, weil er noch gar nicht stattgefunden hat....
Rudi Lux
Es geschah nicht erstmals in der mehrtausendjährigen Geschichte des Judentums. Sie waren „schuld“ an so vielem – von der Kreuzigung Jesu, über die Pest im Mittelalter, bis zu den Weltkriegen des letzten Jahrhunderts. Und als am 11. September dieses Jahres Amerika erstmals in seiner Geschichte einen brutalen, tödlichen Angriff auf eigenem Boden erlebte, fehlte es nicht am Fingerzeig: Die amerikanischen Juden, die das System zu Gunsten Israels manipulierten und die Regierungspolitik seit einem halben Jahrhundert proisraelisch gestalteten, sie tragen die Schuld an dem abgrundtiefen Hass, den die Islamisten gegen Amerika fühlen und der sie zu dem Angriff auf New York und Washington veranlasste.
Dies war auch während des arabischen Ölembargos der 70er Jahre der Fall. Damals haben die arabischen Ölscheichs ausdrücklich Amerikas proisraelische Haltung als Grund für das Embargo angeführt, auch damals waren „die Juden schuld“. Aber die amerikanische Regierung ließ sich nicht erpressen, blieb ihrer politischen Linie treu und den Arabern blieb nichts anderes übrig, als das Embargo aufzuheben. Notorische Judenhasser und arabische Lobbysten haben damals wie heute versucht, die Juden auf die Anklagebank zu setzen.
Glücklicherweise blieb auch jetzt die amerikanische Öffentlichkeit ihrer alten Linie treu. Nur winzige Gruppen am Rande der Gesellschaft spielten das schmutzige Spiel mit: ein paar linksradikale Professoren in Kalifornien, rechtsextreme Fanatiker in Idaho und arabisch-amerikanische Aktivisten in Michigan. Und ein paar flotte Journalisten, die gerne gegen den Strom schwimmen. Aus einer zwischen dem 14. und 18. September durchgeführten Umfrage ergab sich , dass 92 Prozent der Amerikaner nun erst recht eine „volle Kooperation“ zwischen den USA und Israel bejahen, 55 Prozent Israel in seinem Konflikt mit den Palästinensern unterstützen (7 Prozent sympathisieren mit den Palästinensern, etwa die Hälfte derer, die vor dem 11. September für die Palästinenser eintraten). 73.7 Prozent der befragten Amerikaner sprachen sich für die Beibehaltung oder Stärkung der intimen Beziehungen mit Israel aus, während 11.7 Prozent deren Lockerung wünschten.
In der Tat hat der Hass der islamischen Fanatiker nur sehr wenig mit Amerikas Allianz mit Israel zu tun. Osama bin Laden und Konsorten hassen den Säkularismus, moderne westliche Demokratie und Zivilisation. Sie hassen die zumeist korrupten Regime in der arabischen Welt und die amerikanische militärische Präsenz auf Arabiens „heiligem Boden“. Israel wurde vor dem 11. September höchstens als Beispiel des korruptiven Einflusses des Westens erwähnt. Die islamischen Fundamentalisten erblicken in der nackten Existenz eines jüdischen Staates im Nahen Osten eine theologische Herausforderung, genauso wie das Taliban-Regime von Afghanistan weder alte Buddha-Statuen noch christliche Missionäre in ihrer Mitte zu dulden bereit war. Realisten in der proisraelischen Gemeinschaft weisen angesichts dieses islamischen territorialen Imperativs deshalb auch auf die Naivität der Bemühungen um einen stabilen israelisch-arabischen Frieden hin, denn islamische Fanatiker wie arabische Extremisten werden sich wohl niemals freiwillig mit der Existenz eines jüdischen Staates in ihrer Mitte abfinden.
Osama bin Laden hat seine Ziele in zahlreichen öffentlichen Erklärungen vor und nach dem 11. September klar formuliert. Er befinde sich im Jihad, einem Heiligen Krieg gegen „Kreuzzügler und Juden“ mit dem Ziel, Mekka, Medina und den Rest Arabiens von der amerikanischen, die Al Aqsa Moschee in Jerusalem von der jüdischen „Okkupation“ zu „befreien“ und das westliche Embargo gegen den Irak aufzuheben.
In Wirklichkeit sind Amerika und Israel nicht als Folge irgendeiner Intrige der jüdischen Lobby verbündet, sondern weil ihre Völker es so wünschen, weil ihr demokratisches Regierungssystem identisch ist, weil sie gemeinsame Werte besitzen. Politische Differenzen sind trotzdem unumgänglich. In Israel beklagte sich die Zeitung „Hatzofe“, dass Präsident Bush statt einer Partnerschaft nach dem Vorbild Roosevelt–Churchill eine Art „Monica Lewinsky-Verhältnis“ vorschwebt: Israel muss Amerika bedingungslos folgen, aber leisetreten, wenn Amerika es wünscht und schweigen, wenn Amerika dem arabischen Länderblock hofiert. In arabischen Staaten und sogar unter amerikanischen Arabern ging sogar das Gerücht um, „der Mossad“, oder der „internationale Zionismus“ hätte die Angriffe vom 11. September geplant und durchgeführt, um die Araber und den Islam internationaler Legitimität zu berauben. „Nur der internationale Zionismus“ hätte die nötigen technischen und finanziellen Mittel und Fähigkeiten einen solchen Angriff durchzuführen, hieß es in diesen Kreisen.
Die Führung der Palästinenser hatte diesmal fieberhaft versucht die groben Fehler aus der Zeit des Golfkrieges zu vermeiden, als Arafat sich mit Saddam Hussein verbündete, mit dem Ergebnis, dass Zehntausende Palästinenser aus der Golfregion verbannt wurden, die arabischen Ölstaaten ihre Finanzhilfe an die PLO einstellten und Arafat zum Paria erklärten. Diesmal wollte Arafat auf der „richtigen Seite“ stehen. Westliche Medien wurden unter Drohungen daran gehindert Videos mit jubelnden Palästinensern zu veröffentlichen und als in Gaza Hamas-Anhänger gegen den amerikanischen Angriff auf Afghanistan demonstrierten und Osama bin Ladens Bilder trugen, zögerte Arafat nicht seiner Polizei den Schießbefehl zu erteilen und einen Bürgerkrieg zu riskieren. In Israel konnte Arafat mit seinem antiterroristischen Getue wenig Eindruck schinden. Die Israelis kennen ihren Pappenheimer.
Ben Zakan
Österreichs Wirtschaft entgehen Milliarden durch das Inforamtionsmanko über Israel.
Nun soll ein mit 90.000 Schilling dotierter Ideenwettbewerb Create IT das Informationsmanko verringern und österreichischen Unternehmen Wertschöpfungspotenziale aufzeigen. Während sowohl USA, EU und Süd-Ost-Asiatische Nationen die Chancen für Kooperationen mit Israel, insbesondere im High-Tech- Sektor, schon seit Jahren nutzen, pflegen nur 7 Prozent der österreichischen Unternehmen Geschäftsbeziehungen mit Israel.
Das hat eine im Auftrag der Österreichisch-Israelischen Handelkammer AICC durchgeführte OGM Umfrage unter 300 österreichischen Großunternehmen ergeben. Bedauerlicherweise denken Österreichs Entscheidungsträger immer noch, dass Israels führender Industriezweig die Landwirtschaft ist, so Wolfgang Bachmayer, Geschäftsführer von OGM, bei der Präsentation der Studienergebnisse. Bei genauer Betrachtung der Außenhandelsstatistik wird ein völllig anderes Bild sichtbar: „Das Match Jaffa-Orangen versus Software geht schon längst zu Gunsten der Software aus“, sagt David Ungar-Klein, Präsidiumsmitglied der AICC. „ Fast die Hälfte der österreichischen Importe aus Israel sind heute High-Tech Produkte“.
Aber nicht nur die israelische Volkswirtschaft wird in Österreich zumeist falsch eingeschätzt, sondern auch der Wirtschaftsstandort Israel. Laut der OGM-Studie wissen überhaupt nur knapp 10 Prozent der befragten österreichischen Top-Manager, dass der arabische Wirtschaftsboykott bereits seit 1994 aufgehoben ist. Israel entwickelt sich mehr und mehr zum zweitgrößten High-Tech-Zentrum der Welt. Seit 1991 etwa wurden in Israel mehr als 3000 neue High-Tech-Unternehmen gegründet. Der Terminus "Silicon Valley des Nahen Ostens" hat bereits Eingang in die Wirtschaftsliteratur gefunden. 140 israelische Firmen notieren an New Yorks Börsen. Internationale Unternehmen und Venture Capital Fonds, wie Lucent, AOL, SAP, Microsoft, Intel, haben das längst erkannt und investierten oder akquirierten israelische Start-ups und Technologien seit 1998 um mehr als 15 Milliarden Dollar. Österreichische Unternehmen ignorieren oder negieren auf Grund des Informationsmankos und der nicht ausreichenden Medienberichterstattung über Israels Wirtschaft und Technologiepotenziale dieses Faktum. Nur 4 Prozent der befragten Großbetriebe planen Geschäftsbeziehungen mit Israel aufzunehmen und gar nur 3 Prozent erwägen in Israels High-Tech zu investieren.
Um dieses Informationsmanko zu verringern, initiiert die AICC gemeinsam mit OGM, der Jungen ÖVP, der Jungen Industrie, und dem Uni Management Club den Businessplanwettbewerb Create IT bei welchem sich JungunternehmerInnen, JungakademikerInnen, ManagerInnen sowie Technologiezentren Gedanken darüber machen, wie man Technologien oder Know-how-Transfer für österreichische Unternehmen nutzbar machen kann. Gesucht sind Potenziale für österreichische Unternehmen durch Kooperationen und Know-how-Transfer mit Israel, dem Silicon Valley des Nahen Ostens, im High-Tech-Bereich. Konkret sind folgende Themenbereiche angesprochen: Software, Incubators, E-Commerce, Best Practice, Lasertechnologien, M&A und Mobil- oder Telekommunikation.
Die besten fünf Businesspläne werde