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Aus dem Inhalt der Ausgabe 8/9-2003 – Rosch Haschana 5764

cover baron
Jakov Bararon:
Aus dem Zyklus
"Das neue Licht", 2002
Der Künstler Jakov Bararon.
wurde 1939 in Sarajevo
geboren und lebt seit 1990 in
Wien. Bararon ist international
anerkannt; seine Werke
werden in Europa und den USA
ausgestellt.


RÜCKWÄRTSGANG

Der nächsten Runde der Gewalt wird ein neuer Versuch folgen, die erschöpft blutenden Streithähne zur Ruhe zu bringen.

Einen Knüppel und eine Möhre: mehr brauche man nicht, um selbst den störrischsten Esel zum Gehen zu bringen, heißt es in Israel. Im Nahen Osten setzte man aber beide am falschen Platz ein, und deswegen sitzt der klapprige Wagen des Friedens wieder im Morast der Gewalt und Rache fest. Noch vor kurzem schüttelten die Kutscher Ariel Scharon und Machmud Abbas versöhnlich die Hände, doch heute tauschen die israelische Armee und die Hamas wieder s c h m e r z h a f t e Schläge aus. Was ging schief? Palästinenser wie Israelis beschuldigen einander, die Misere verursacht zu haben. Damit haben beide Recht. Ex-General Scharon verteilte reflexhaft Knüppel statt Möhren. Er verfehlte es ständig, das Momentum der amerikanischen Initiative zu nutzen um die palästinensische Bevölkerung von der Aufrichtigkeit seines Friedenswunsches zu überzeugen. Sein Zögern erzeugte mehr Missmut als Vertrauen. Das doppelte Spiel mit den Siedlungen, indem er zwar leere Container laut räumen, doch hinterrücks leise weiter bauen ließ, blieb niemandem verborgen. So untergrub er schon zu Anfang seine Glaubwürdigkeit. Mehr als 150 israelische Straßensperren verwehren den arabischen Bewohnern der Westbank jedes normale Leben schon seit drei Jahren. Der Weg zum Krankenhaus kann kostbare Minuten und damit das Leben kosten. Eltern gelangen nicht zur Arbeit, Kinder und Studenten nicht zur Schule. Für die Mehrheit dieser Palästinenser hatte sich mit den vier Straßensperren, die Scharon seinerzeit räumen ließ, nichts geändert. Anstatt die Verschnaufpause aktiv zu nutzen, forderte Scharon ständig seinen Kollegen Abbas dazu auf, den ersten Schritt auf die modrige Brücke des Friedens zu machen. Doch Kollege Abbas teilte nur versessen seine Möhren aus und vergaß, dass mancher nur durch Knüppel in Bewegung zu setzen ist. Den Israelis gab er die Hudna- Möhre mit einem 3-monatigen Verfallsdatum, ein trügerischer Waffenstillstand mit den Terrororganisationen. Er versprach, in der Zwischenzeit die Hamas zu entwaffnen. Doch anstelle in seinem Lager Ordnung zu machen, verschaffte er den Islamisten lediglich eine kostbare Verschnaufpause um aufzurüsten.

Abbas erwies sich als feiger Kutscher, er steuerte lieber weit um die Hindernisse herum, anstatt sie endgültig aus dem Weg zu räumen. Er war mehr auf einen unmöglichen Konsens, denn auf konsequente Führung bedacht. Mit seinen weichen Möhren stellte er sich weder der Hamas noch dem mächtigen Präsidenten Arafat. Die deuteten seine lahme Taktik gleich anfangs als Schwäche. Die Knüppelschläge Scharons taten das Ihrige, Abbas Vorsprung zu zerschlagen.

Nun haben die Extremisten wieder die Zügel übernommen.

Arafat und die Hamas bestimmen jetzt den Kurs. Auch wenn Abbas noch auf dem Bock sitzt, bleibt er doch nur Beifahrer. Das neue Jahr bringt dem Nahen Osten bitteres Blut statt süßen Honig. Der harte Knüppel Scharons und die faulen Möhren Abbas haben den Esel ans Ende gebracht. Das kurze hoffnungsvolle Intermezzo, in dem Arafat auf dem Rücksitz aus dem Blick rückte, ist vorüber. Obschon die Mehrzahl der kriegsmüden Palästinenser die Ruhe begrüßt, steuert Arafat sein Volk unbeirrt in die nächste Runde der Intifada.

So erklärte der Sprecher des Weißen Hauses neulich, Arafat könne nicht Teil der Lösung sein: er sei das Problem. Solange er die Macht behält bleibt das Ziel der friedlichen Koexistenz unerreichbar. Arafat muss also weg. Doch ergeben sich dabei zwei Probleme: Wie ihn eliminieren, ohne dass dabei die Zügel in den Händen der Islamisten bleiben? Und wie mit Arafat das einzige Band zerschlagen, das die rivalisierenden Gruppen der zersplitterten Westbank noch zusammenhält? Tauscht man womöglich einen feindlichen Diktator gegen unbeherrschbare Anarchie? Diesen schwerwiegenden Argumenten kann man nur eines entgegensetzen: Mit Arafat erwartet Israel sicherlich eine schlechte Zukunft, ohne ihn nur vielleicht.

Hinsichtlich der erwarteten Eskalation wird es bald zu einer entscheidenden Kraftprobe zwischen Arafat und Scharon kommen. Schon prüft man in Israel laut verschiedene Wege, den Palästinenserpräsident endgültig zu beseitigen. Der Friedensplan des amerikanischen Präsidenten George Bush liegt in seinen letzten Zügen. Der nächsten Runde der Gewalt wird ein neuer Versuch folgen, die erschöpft blutenden Streithähne zur Ruhe zu bringen.

Es bleibt nur zu hoffen, dass dann beide Seiten es verstehen werden, mit Knüppel und Möhre weiter voran zu kommen. Sonst wird es auch dann bestens rückwärts gehen.

Gil Yaron (gilyaron@jahoo.com)

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PORTRÄT: ZEUGEN FÜR ARNOLD

 

Das ist der letzte Schlachtruf der Republikaner im bevölkerungsreichsten Staat der USA. Nach Ronald Reagan wäre er nicht der erste Schauspieler, der in Kalifornien regiert. Aber zum ersten Mal wäre es ein Steirer. Jawohl, und aus Thal bei Graz? Man hört Graz und schon werden die Antennen aktiviert. War Graz nicht die Stadt der Volkserhebung, erklärte sich Graz nicht als erste Stadt Österreichs nach dem Anschluss als judenrein? Und noch besser: Schwarzenegger war zwar 1947 geboren, somit mit der Gnade der späten Geburt gesegnet, aber sein Vater war Mitglied der NSDAP gewesen und wann hat sich Schwarzenegger ausdrücklich von Kurt Waldheim distanziert, ihn nicht vielmehr 1986 zu seiner Hochzeit mit Maria Shriver-Kennedy eingeladen?

Alles Nonsens, erklärt Alfred Gerstl, zweimal Präsident des Bundesrates und seit 1992 Obmann der Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich. Gerstl, geboren 1923 in Graz, war der Sohn jüdischer Eltern, die 1920 zum Katholizismus konvertierten. Aus Existenzüberlegungen, um bei der Bundesbahn besser Karriere machen zu können. Gerstl musste 1938 wegen seiner prononciert antifaschistischen Einstellung die Schule verlassen. Er arbeitete danach in verschiedenen Berufen, als Hilfsarbeiter, Werkzeugmacher, Hausverwalter, Sänger, selbstständiger Lebensmittelhändler, Trafikant, Inhaber einer Handelsagentur.1973 wurde er in den Grazer Gemeinderat gewählt, welche Funktion er bis 1987 innehatte. Dann wurde er als Vertreter der Steiermark in den Bundesrat entsandt (bis 2000), 1994 wurde er zum Präsidenten des Bundesrates gewählt und 1998 wieder gewählt. Gerstl kannte Schwarzenegger als Teenager. Er hatte nach dem frühen Tod des Vaters Arnolds, des Gendarmeriepostenkommandanten von Thal, Vaterstelle übernommen. Der sportbegeisterte Alfred Gerstl fand an dem wissbegierigen und zielstrebigen jungen Mann großen Gefallen und unternahm alles, das vielversprechende Talent zu fördern. Er kümmerte sich auch um die geistige und charakterliche Entwicklung des jungen Schwarzeneggers. Gerstl erinnert sich, dass er ihn wiederholt zu Vorträgen in die Kameradschaft gebracht hatte. Als 1960 eine Gruppe von Neonazistudenten eine Demonstration veranstalteten, organisierte er eine Gegendemonstration.

Schwarzenegger war auch mit Gerstls Sohn Karl eng befreundet. Sie hatten sich in einem Trainingsstudio für Gewichtheber kennen gelernt. Da Vater Gerstl das Interesse der beiden Teenager für das Bodybuilding unterstützte, blieb es nicht aus, dass Arnold bald auch wie ein Mitglied in der Familie verkehrte. Karl, heute Internist mit einer Praxis in der Nähe von Graz, ist nicht nur Schwarzeneggers Ratgeber in Gesundheitsfragen, er betreute auch Arnolds Mutter bis zu ihrem Tod 1998. Schwarzeneggers Entscheidung, Bodybuilding als Beruf zu wählen, die ihn schließlich zur amerikanischen und endlich internationalen Berühmtheit machte, war laut Gerstl auf ein anderes Mitglied der Kameradschaft, nämlich Helmut Knaur (genannt „Mui“) zurückzuführen. Auch Knaur, zwar nicht Jude, war von den Nazis aus politischen Gründen verfolgt worden. In einer Unterstützungsadresse der Kameradschaft bringt Gerstl die Überzeugung seiner Gruppe zum Ausdruck, dass die Erfahrungen der frühen Jahre Schwarzenegger für seine politische Entwicklung prägend gewesen waren. In Erinnerung deiner Jugendjahre stellen wir fest, dass deine politische Sensibilität durch den Besuch der Vorträge unserer Mitglieder Prof. Göbhard und Eduard Pumpernig ebenso wie durch die Kontakte mit der Familie Gerstl und mit ,Mui‘ bestimmt worden ist.

Da ist Albert Kaufmann, der Leiter der Otto-Möbes- Schule der Arbeiterkammer und Mitglied der jüdischen Gemeinde in Graz, ebenfalls ein Intimus aus der Zeit des Bodybuilding und enger Freund der Gerstls. Er würde sich freuen, wenn Schwarzenegger die Wahlen in Kalifornien gewinnen würde. Kaufmann, der erste Jude, der nach 1945 in Österreich eine Bar Mitzwah beging, ist überzeugt, dass Arnolds heutige durch Toleranz ausgezeichnete Gesinnung durch seine antifachistischen Freunde aus der Grazerzeit programmiert wurde. Er erinnert sich, dass ihn Schwarzenegger in seiner eigenen Erziehungsarbeit gegen Neonazi- Propaganda oft eine Hilfe gewesen ist. Was den Vater Arnolds angeht, so betont Kaufmann, dass dieser aus beruflichen Gründen der NSDAP beigetreten ist und nie ein Antisemit gewesen war. Die Mutter Arnolds war ausgesprochen antifaschistisch eingestellt gewesen. Bekanntlich hat Arnold dem Simon Wiesenthal-Center in Los Angeles beträchtliche Spenden zukommen lassen, wofür er 1990 mit dem National Leadership Award ausgezeichnet wurde. Wiesenthal Center Rabbi Marvin Hier stellt ihm in Jerusalem Post das Zeugnis aus, er habe mehr als fast alle anderen Hollywoodstars getan, um die Sache des Holocaust ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Ein anderer Jugendfreund aus Graz ist Kurt David Brühl. Brühl, geb. 1929, Präsident der jüdischen Gemeinde Graz von 1980 bis 2000 und Chef der prominenten Bekleidungshäuser in Graz und Wien. Nach Gerstl hat die Firma Brühl für ihre Jeans-Bewerbung Bodybuilding Magazine benützt, in denen natürlich auch Schwarzenegger abgebildet war. So entstanden die ersten Kontakte. Dem Vernehmen nach kauft Schwarzenegger, wenn er in Graz ist, seine Kleidung bei Brühl. Jedenfalls besuchte er ihn, um mit ihm den Siebziger zu feiern. Was Waldheim angeht, so attestieren ihm selbst kritische Kommentatoren, dass ihm zum Zeitpunkt seiner Hochzeit die Tragweite der Vorwürfe gegen Waldheim nicht bekannt waren oder nicht bekannt sein mussten oder konnten. Für die jüdischen Wähler in Kalifornien wird dies keine besondere Rolle spielen, da sie im allgemeinen traditionell für die Demokraten, die als minderheitenfreundlicher gelten, stimmen.

Seine Freunde halten ihn für durchaus befähigt, ein politisches Amt auszuüben. Das bescheinigt ihm nicht zuletzt auch Gerstl, der sich auf viele Jahre eigener politischer Erfahrung stützt. Vor allem beeindruckt ihn Schwarzeneggers Verständnis für Minderheiten und seine Menschlichkeit. Zweifellos erfreuliche Eigenschaften, in der Brutalität der amerikanischen Politik und Wahlkämpfe freilich nicht unbedingt eine Garantie für Erfolg.

Aus dem „Aufbau“/August 03 – von Lisa Silbermann übersetzt und bearbeitet von Heimo Kellner.

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50 Jahre Yad Vashem

Am Anfang war das Schweigen über die grauenvollen und unmenschlichen Geschehnisse während der Shoah. Nach langsamem Erwachen aus der Erstarrung kam der Wille, die persönlichen Erlebnisse zu dokumentieren, der sechs Millionen Ermordeter zu gedenken und an die zerstörten jüdischen Gemeinden erinnern. So entstand im Jahre 1953 der Beschluss des israelischen Parlaments – der Knesset – eine Gedenkstätte in Jerusalem zu errichten. Heute besitzt Yad Vashem das weltweit größte Dokumentationsarchiv sowie eine zentrale Datenbank, in der die Opfer der Holocaust erfasst sind. Darüber hinaus gibt es eine Allee „Der Gerechten unter den Völkern“, in der all die Menschen, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens Juden gerettet haben, geehrt werden. Im letzten Jahrzehnt verzeichnete man weltweit ein zunehmendes Interesse am Thema Holocaust, sowohl in der jüdischen als auch in der nichtjüdischen Welt. Die Generation der Überlebenden tritt nun ab und bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben, sondern nur Dokumente, Erinnerungen und Fotos.

Es gilt heute nicht nur die Erinnerung wach zu halten, sondern künftigen Generationen die Botschaft einer moralischen Verpflichtung zu vermitteln. Während einer Konferenz der Überlebenden stand in der Deklaration:

Wir, die wir der Erinnerung an die Shoah verpflichtet sind, rufen dazu auf, sich unerbittlich dafür einzusetzen, dass Menschenleben geschützt und Blutvergießen verhindert wird …, wir fordern, sich für Menschenrechte einzusetzen und das Prinzip der Gleichheit unter allen Völkern und Nationen anzunehmen…

Um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden, wurde nun ein Gesamtprojekt erarbeitet, das sich aus sechs Komponenten zusammensetzt: Gedenken, Archiv, Museum, Forschung, Gerechte unter den Völkern und Erziehung.

Im Herbst 2004 wird ein neuer Museumskomplex, der von dem weltbekannten Architekten Moshe Safdie entworfen wurde, auf dem Berg des Gedenkens eingeweiht und die Bauten dafür sind schon sehr weit fortgeschritten. Die neue Eingangsplaza und das Besucherzentrum werden während der Feierlichkeiten bereits fertig gestellt sein und dienen dem Besucher als Brücke zwischen der Alltäglichkeit der Welt und der Einmaligkeit dieses Ortes. Das Jubiläum wird unter der Schirmherrschaft des israelischen Präsidenten Moshe Katsav und der Teilnahme zahlreicher Delegationen aus Israel und dem Ausand feierlich begangen. Aus Österreich werden Staaatssekretär Franz Morak und die Autorin Lotte Ingrisch teilnehmen.

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Wer auch nur ein einziges Leben rettet,
der rettet die ganze Welt. (Talmud)

Nur wenigen Insidern ist bekannt, dass es eine ganze Reihe von Diplomaten gab, denen es gelang, Kraft ihrer Stellung und Dank ihres Einsatzes vielen Menschen das Leben zu retten. Die Tätigkeit des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg ist weltweit bekannt. Auch über Persönlichkeiten wie den Schweizer Carl Lutz und Feng Shan Ho, dem Chinesischen General-Konsul, hat die INW schon berichtet.

Im September fand in der Volkshalle des Wiener Rathauses die Ausstellung Visas for Life statt, die veranschaulichte, dass Diplomatie sehr wohl geeignet war und ist Leben zu retten, falls ihre Vertreter Mut und Zivilcourage einsetzen. Insgesamt waren es 25 Repräsentanten verschiedener Staaten, die oft auch mit riskanten Methoden ihrer humanitären Aufgabe gerecht wurden. Stellvertretend für alle stellen wir unseren LeserInnen George Mantello vor.

Eigentlich hieß er Gyorgy Mandl und lebte in Transsylvanien. Als erfolgreicher rumänischer Geschäftsmann hatte er schon früh internationale Kontakte geknüpft. Und früh hatte er erkannt, welche Gefahr aus Deutschland droht. Eine eher zufällige Freundschaft mit dem Generalkonsul San Salvadors in Deutschland bescherte ihm die Staatsbürgerschaft des lateinamerikanischen Kleinstaates – ein schicksalshafter Schritt, wie sich später herausstellen sollte. Der entscheidende Schritt in Mantellos Karriere erfolgte Anfang 1943, als er zum Ersten Sekretär am Konsulat San Salvadors in Genf ernannt wurde. Am 10. April 1944 gelang zwei Insassen des Lagers Auschwitz die Flucht. Bis zum 21. April gelang es Rudolf Vrba und Alfred Wechsler, die Slowakei zu erreichen. Die dortige jüdische Untergrund-Gruppe nahm Vrba in ein ausführliches Verhör, da die Geschichte so unwahrscheinlich klang, doch der Flüchtling klang glaubwürdig. Das Ergebnis der Verhöre waren 60 Maschinschreibseiten, das so genannte „Auschwitz-Protokoll“. Mit Hilfe des päpstlichen Nuntius gelangte es nach Rom in den Vatikan, die tschechische Widerstandsbewegung brachte eine Kopie nach London und eine nach Budapest zu Miklos Krausz, einem Juden und Chef des Palästinaamtes, der unter dem Schutz der Schweizer diplomatischen Vertretung stand.

Im Frühjahr 1944 begannen auch in Ungarn Massendeportationen von Juden in die Vernichtungslager. Mantello erfuhr davon und veranlasste den Handelsattaché der rumänischen Gesandtschaft in Bern, Professor Florin Manoliu, nach Budapest zu fahren. Im Reisegepäck hatte der rumänische Diplomat 1000 San-Salvador-Zertifikate, die bescheinigten, dass deren Träger san-salvadorianische Bürger seien und unter dem Schutz der Schweizer Botschaft stünden, die die Interessen des Kleinstaates in Ungarn vertrat. Der Rumäne Manoliu überreichte die Zertifikate Miklos Krausz vom Palästinaamt. Dieser wiederum schickte Mantello einen langen Brief, in dem er die schrecklichen Zustände in Budapest schilderte. Am 19. Juni 1944 reiste Manoliu mit dem Brief, vor allem aber mit dem Auschwitz-Protokoll, zurück nach Genf. Mantello wurde darüber informiert, dass die Deportationen aus Budapest am 15. Mai begannen. Bis zum 7. Juni waren bereits 350.000 ungarische Juden verschleppt, seither weitere 100.000. Der Brief schloss mit den erschütternden Worten: Ich weiß nicht, ob ich noch die Möglichkeit haben werde, Ihnen zu schreiben. Bitte unternehmt alles, bei allen möglichen Stellen und Menschen mit Herz. Helft, helfet! Am 20. Juni erhielt Mantello Brief und Auschwitz-Protokoll. Ein wichtiger Part des Buches von David Kranzler widmet sich der „Medienarbeit“ des rumänisch- san-salvadorianischen Diplomaten. Am Tag, nachdem er Brief und Auschwitz-Protokoll erhalten hatte, informierte Mantello das ungarische Hilfskomitee und die jüdischen Organisationen in Genf und Zürich.

Am 22. Juni veröffentlichte die Presseagentur Exchange Telegraph große Teile des Auschwitz-Protokolls. Mantello informierte den amerikanischen Präsidenten Roosevelt, den britischen Premier Churchill, die Königin von Holland und zahlreiche weitere Politiker. In Zürich sprach Mantello mit dem protestantischen Theologen Paul Vogt, Karl Barth und Emil Brunner. Bestürzt widmeten sie zahlreiche Predigten den Gräueln der Nazis. Vogt veröffentlichte seine Haltung in der Broschüre: „Soll ich meines Bruders Hüter sein?“, die innerhalb einer Woche vergriffen war. (Die Katholiken spielten laut Mantello bei der Kampagne keine Rolle; der einzige Brief des katholischen Schweizer Nationalrates Johannes Duft an Bischof Victor Biler blieb unbeantwortet. Der Bischof hatte offenbar kein Interesse.) In den Sommermonaten Juli und August 1944 widmeten das St. Gallener Tagblatt, die Nationalzeitung, das Volksrecht und die „Neue Zürcher Zeitung als Erste unter zahlreichen folgenden Schweizer Zeitungen diesem Thema mehrere Aufsehen erregende Artikel. In Schweizer Zeitschriften und Zeitungen erschienen insgesamt 400 Artikel. Mantellos Initiative hatte aber auch eine weltweite Pressekampagne entfacht. Demonstrationen in der Schweiz rüttelten das Rote Kreuz auf. Horthy unterbrach nach den massiven internationalen Protesten die Deportationen – 140.000 Menschen wurden gerettet.

Joanna Nittenberg

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LEGENDEN ÜBER DEN NATIONALSOZIALISMUS

Viele Österreicher fordern, einen Schluss-Strich unter die Vergangenheit zu ziehen. Sie verharmlosen den NS-Staat, dessen Verbrechen sie leugnen oder relativieren, während vorgebliche Errungenschaften – von der Autobahn bis zur „Volksgemeinschaft“ – hervorgehoben werden. Kein Wunder, wenn noch heute Legenden über den Nationalsozialismus verbreitet sind.

Die direkte argumentative Auseinandersetzung mit dem rechtsextremen Geschichtsrevisionismus, der im Internet fröhliche Urständ feiert, wird zunehmend wichtiger. Diesem Ziel diente die Fachtagung „Rechtsextreme Geschichtsmythen: Legenden über den Nationalsozialismus“, die im April 2002 von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Antisemitismus- Forschung der Technischen Universität Berlin veranstaltet wurde. Die überarbeiteten Beiträge präsentieren Wolfgang Benz und Peter Reif-Spirek im vorliegenden Band. Wolfgang Benz setzt sich in seinem ersten Beitrag mit der rechtsextremen Behauptung auseinander, „die Juden“ hätten Deutschland den Krieg erklärt.

Diese dient zur Rechtfertigung der NSJudenpolitik. Immer wieder wird als Beleg dafür die Daily Express-Schlagzeile Judea declares war on Germany zitiert. Ebenso darf nicht der Morgenthau-Plan als „Judas Mordplan“ zur „Versklavung Deutschlands“ fehlen und natürlich der „Kaufman-Plan“.

Julianne Wetzel befasst mit dem Revisionismus. Worunter man nicht nur die Holocaustleugnung, sondern alle Bemühungen, Geschichte im Sinne einer Verharmlosung, Beschönigung, Rechtfertigung oder Entkriminalisierung des Nationalsozialismus für persönliche, vor allem aber für politische Zwecke umzudeuten beziehungsweise durch Aufrechnung mit anderen Gräueltaten zu relativieren.

Verschwörungstheorien verhelfen dem Antisemitismus zu einer politischen Funktion, die an Bedeutung gewinnt. In rechtsextremen Kreisen reichen bestimmte Codes aus, um antisemitische Inhalte so zu transportieren, dass sie ihre Anhänger erreichen, strafrechtlich aber nicht relevant sind. Der Philosoph Roger Garaudy, der als ehemaliger Chefideologe der französischen Kommunisten zum Rechtsextremen und Revisionisten mutierte, hat nach Umwegen über den Katholizismus seine Heimat im Islam gefunden. Seine in viele Sprachen übersetzte Publikation Die Gründungsmythen der israelischen Politik stieß in der arabischen Welt auf große Resonanz. Das gegen ihn vor einem französischen Gericht im Januar 1998 eröffnete Verfahren wegen Holocaustleugnung und Aufstachelung zum Antisemitismus wird in vielen Teilen der arabischen Welt verurteilt, mit ausführlichen Berichten begleitet und bis heute immer wieder ins Feld geführt, um „antizionistische“ Verschwörungstheorien zu kolportieren.

Garaudy trug wesentlich dazu bei, dass der Revisionismus auch in den politischen Bewegungen des Islam Einzug hielt und dort besonders seit den Anschlägen vom 11. 9. 2001 politisch gegen Israel mobilisiert wird. Das dominierende Motiv des heutigen Antisemitismus ist das der jüdischen Weltverschwörung, das heisst die Annahme, dass Juden, sei es mittels Finanz- oder Medienmacht, sei es über verdeckten politischen Einfluss vor allem auf die USA, aber auch auf europäische Länder, das Weltgeschehen kontrollieren.

Die Leugnung von Auschwitz negiert auch die Behauptung, die Gründung des Staates Israel sei historisch notwendig gewesen, um den Überlebenden des Holocausts und Juden generell eine sichere Heimstätte zu schaffen. Genau in diesem Punkt wird die rechtsextreme Propaganda für radikale islamistische Gruppen in ihrem Kampf gegen Israel ideologisch verwendbar, wenn sie den Opferstatus und das Existenzrecht Israels negieren. Revisionistisches Gedankengut, das sehr früh und sehr prominent von französischen Intellektuellen propagiert wurde, hat dankbare Aufnahme in der arabischen Welt gefunden und beeinflusst wieder die muslimische Bevölkerung in den europäischen Ländern. Besonders in Frankreich, Belgien und den Niederlanden werden muslimische Jugendliche von arabischen Medien aufgehetzt, die die Holocaustleugnung politisch instrumentalisieren.

In diesem Taschenbuch sind noch folgende Artikel zu finden: Peter Widman: Die Ursachen des Zweiten Weltkriegs und die rechtsextreme Propaganda; Wolfgang Benz: Kriegsverbrechen der Alliierten; Michael Kohlstruck: Gerettete Idole? Rudolf Heß, Gregor und Otto Straßer, Albert Speer; Beata Kosmala: Mythos und Realität der VolksgemeinschaftJohannes Heil: M. Parisiensis, Henry Morgenthau und die jüdische Weltverschwörung‘ und Peter Reif-Spirek: „Rechtsextremismus, Geschichtsrevisionismus und Gedenkstättenpädagogik. Rechtsextreme Jugendliche, zu deren Selbstinszenierung es gehört, sich nicht belehren zu lassen, können in einer solchen einmaligen Situation des Besuches einer Gedenkstätte nicht aus ihrem Panzer der Vorurteile herausgeholt werden. Jugendliche mit aufklärungsresistenten Vorurteilsstrukturen lassen sich durch Gedenkstättenfahrten nicht beirren. Reif-Spirek betont, um was es gerade in den neuen Bundesländern – und das gilt genauso für Österreich – geht, um eine grundlegend veränderte pädagogisch-politische Kultur, die Nonkonformismus, Zivilcourage und Empathie fördert, also Kompetenzen, die jene „Helferpersönlichkeiten“ ausgezeichnet haben, die im Nationalsozialismus verfolgte Menschen unterstützt haben. In Zeiten wie diesen, in denen Geschichtsmythen wie die „jüdische Weltverschwörung“ nicht nur von Rechtsextremisten, sondern auch von mainstream- Medien verbreitet werden, ist dieses Taschenbuch, das den neuesten Stand der Forschung berücksichtigt, eine wichtige Hilfe, um dagegen zu bestehen.

Karl Pfeifer

Wolfgang Benz / Peter Reif-Spirek (Hrsg.): Geschichtsmythen/Legenden über den Nationalsozialismus. Metropol Verlag, 2003.

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HELMUT QUALTINGER 1928–1986

Als „Herr Karl“ wurde er weltberühmt – bis heute ist er unauslöschlich ins kollektive Gedächtnis Österreichs eingebrannt. Doch so begnadet und wandlungsfähig er sich als Kabarettist, Charakterdarsteller und Textinterpret zeigte, so ungern ließ er Fremde Einblick in sein Privatleben nehmen.

Am 8. Oktober 2003 wäre Helmut Qualtinger, das „schlechte Gewissen Österreichs“, 75 Jahre alt.

Helmut Qualtinger kam 1928 in Wien zur Welt. Für den Krieg knapp zu jung, erlebte er das Kriegsende in Wien. Nach der Notmatura begann er ein Medizinstudium und arbeitete als Journalist und Lektor, doch es drängte ihn zum Theater: Er gründete eine Studentenbühne, spielte Statistenrollen am Burgtheater und schloss sich Carl Merz’ Kabarett „Der liebe Augustin“ an. 1949 sorgte sein erstes Theaterstück „Jugend vor den Schranken“ für einen Skandal – bei der Uraufführung in Graz kam es zu heftigen Tumulten, Qualtinger mied Graz fortan. Ab Anfang der 50er Jahre gestaltete er mit Kabarettisten wie Gerhard Bronner und Georg Kreisler legendäre Kabarettprogramme wie „Brettl vorm Kopf“ oder „Dachl überm Kopf“. Das Couplet „Der Papa wird’s schon richten“ aus „Spiegel vorm Gsicht“ sorgte Ende der 50er Jahre für politisches Aufsehen – ein Minister, der seinen Sohn nach einem schweren Unfall vor der Strafverfolgung bewahrt hatte, musste zurücktreten. Einige Lieder aus diesen Programmen, etwa „Der Halbwilde“, „Bundesbahn-Blues“ oder „Der g’schupfte Ferdl“, sind bis heute bekannt. Auch die legendären „Travnicek“-Dialoge stammen aus dieser Zeit. Den Travnicek- Prototypen hatte Qualtinger im Urlaub beobachtet: Einen Wiener, der weder ausländische Essgewohnheiten zu tolerieren vermochte noch die Tatsache, dass die meisten Menschen im Ausland eben Ausländer sind.

Schon damals zeigte sich Qualtingers Gespür für Menschen und Charaktere sowie sein leicht anarchistisches Wesen. So soll er etwa Filmrollen vermittelt haben, indem er mit der Stimme eines Schauspielers den Regisseur um Probeaufnahmen anflehte, um anschließend (als Regisseur) demselben Schauspieler die Probeaufnahme anzubieten. Doch der Darsteller, der als Kabarettist die Menschen erheiterte und binnen Sekunden jeden nur denkbaren Charakter perfekt imitieren konnte, war in Wirklichkeit oft ernst und depressiv, aber das geht niemanden etwas an.

Einblick in sein Privatleben gewährte er niemandem freiwillig. Seine verletzliche Seele verbarg er unter einer dicken Speckschicht, Kummer ertränkte er oft im Alkohol – teilweise wurde ihm gar ein „Hang zur Selbstzerstörung“ nachgesagt. Den internationalen Durchbruch erlebte Helmut Qualtinger 1961 mit „Der Herr Karl“, den er gemeinsam mit Carl Merz geschrieben hatte. Qualtingers geniales Talent als Charakterdarsteller kam hier in all seiner Gnadenlosigkeit zum Ausdruck – und entlarvte die verborgenen Lebenslügen und Verstörungen der österreichischen Seele. Oft wird „Der Herr Karl“ als Kabarettnummer missverstanden, während Qualtinger das Monologstück als strikt durchkonstruierten Einakter sah. Die Idee zum Herrn Karl entstand durch eine tatsächliche Begegnung – wobei Qualtinger insistierte, dass seine Parodie im Vergleich zum Vorbild noch harmlos gewesen sei: Den echten Herrn Karl hätt’ uns eh niemand geglaubt... Der „typische“ Schlawiner, der mit obszönem Augenzwinkern und voll falscher Freundlichkeit seine Lebensgeschichte erzählt, sorgte im erstickenden politischen Klima dieser Zeit für lautstarke Empörung und stürmischen Applaus zugleich. Mit „Der Herr Karl“ gastierte Qualtinger in den Hauptstädten Europas und am Broadway in New York, zuhause erhielt er zeitweise mehrere Dutzend Morddrohungen pro Woche. In den kommenden Jahren zog sich Qualtinger zunehmend von den Kleinkunstbühnen zurück, verfasste eigene Texte und arbeitete an unzähligen Bühnen-, Film- und Fernsehproduktionen mit.

Ab Anfang der 70er Jahre setzte Qualtinger seine enorme darstellerische Wandlungsfähigkeit und sein geradezu unglaubliches Gespür für Sprache und Menschentypen zunehmend in literarischen Lesungen ein. Ein Pult, ein Glas Wasser, eine Lampe – mit nichts als dem Notwendigsten auf der Bühne konnte Qualtinger das Publikum zu schallendem Lachen bringen, etwa als „Braver Soldat Schweijk“, oder – etwa mit seiner Interpretation von „Mein Kampf“ – das nackte Grauen heraufbeschwören. Wenn man die zahlreich erhaltenen Aufnahmen aus dem Preiser-Archiv vergleicht, fällt es schwer zu glauben, dass der gewitzte Erzähler von „Fifi Mutzenbacher“ oder „Wiener Bezirksgericht“, der urwienerische H. C. Artmann-Interpret, der nuschelnde „Schweijk“ und dutzende andere Charaktere und Stimmpersönlichkeiten alle von Qualtinger interpretiert werden. Diese wunderbar wandelbare Stimme, dieses einfühlsame In-Menschenschlüpfen vermag Qualtingers Genius wohl besser zu vermitteln als bloße Bücher. Qualtingers Interpretationen der Texte von Ödon von Horvath und J. N. Nestroy, die er als Geistesverwandte sah, oder seine Karl-Kraus-Interpretationen (etwa die „Letzten Tage der Menschheit“) gelten als Meisterwerke. Neben traditionellen Lesungen beteiligte er sich auch gern an Experimenten – etwa die Gauner- und Ganovenlieder von Francois Villon (H. C. Artmann ins Wienerische übertragen und mit Fatty George vertont); oder die gemeinsam mit Kurt Sowinetz vorgetragenen „Moritaten“. In den 70er Jahren lebte Helmut Qualtinger in Berlin und Hamburg, führte am Hamburger Thalia-Theater Regie, traf in Hafenkneipen und Bars auf Gastarbeiter, Seeleute und Schweißer – und konnte sie alle binnen kurzer Zeit perfekt darstellen. Dieser Zeit entstammen etwa Aufnahmen wie „Gespräche in Stehkneipen“ (mit Gerhard Aberle).

Die 80er Jahre verbrachte Qualtinger wieder in Wien und verfasste zahlreiche „Hassliebeserklärungen“ an Wien, in denen er Raunzer und Ewiggestrige, Schwätzer, Strizzi und Kleinbürger zu Wort kommen lässt, etwa das letzte Lokal („Ka Stadt zum Leben, ka Stadt zum Sterben“) oder „Schwarze Wiener Messe“. 1985/86 spielte Helmut Qualtinger, der bereits seit Monaten wegen eines schweren Leberleidens behandelt wurde, seine letzte Rolle – den Kellermeister Remigio de Varagine in der Verfilmung von Umberto Ecos „Name der Rose“. Noch im selben Jahr starb er in Wien.

David Skreiner

Quasi ein Genie, Helmut Qualtinger (1928–1986),
eine Austellung im WIEN MUSEUM KARLSPLATZ , 1040 Wien, 2003

cover qualtinger

„Der Herr Karl“ ist auf CD bei Preiser und auf DVD im ORF-Shop erhältlich. Weitere Einblicke in das Leben Helmut Qualtingers bieten mehrere Biografien, etwa von Michael Horowitz, von Michael Kehlmann oder Gunna Wendts „Helmut Qualtinger. Ein Leben“.

Texte von Qualtinger sind in einer fünfbändigen Werksausgabe (editiert von T. Krischke und I. Walter) erschienen.

In den Archiven des auf Austriaca und Kabarettaufnahmen spezialisierten Preiser Hörbuchverlags finden sich hunderte Qualtinger-Aufnahmen, von den literarischen Lesungen und Theaterstücken bis zu den Kabarettauftritten.

Mehr als 50 CDs von und mit Helmut Qualtinger sind bei Preiser bereits erhältlich, „Bösendorfer“ und „Qualtinger liest Erich Fried“ sind in Vorbereitung: www.preiserrecords.at

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Absurde Rettung

Die verfallene St. Niklas-Kapelle in Bruck an der Leitha diente ursprünglich als Synagoge

Es klingt absurd, ist aber wahr: Kein Geringerer als Adolf Hitler stellte die verfallene gotische St. Niklas- Kapelle im niederösterreichischen Bruck an der Leitha unter Denkmalschutz und rettete sie dadurch vor dem Abriss. Ohne zu ahnen, dass es sich bei dieser Kapelle um die „umfunktionierte“ Schul der zur Zeit der Wiener Gezira (1422) aus dem Herzogtum Österreich vertriebenen Juden von Bruck handelte. Und somit eine der äußerst seltenen mittelalterlichen Synagogen in Mitteleuropa.

Wie aber konnten die Überrreste einer Synagoge, wohl kleiner als die vor einigen Jahren ausgegrabene „Or Sarum“ auf dem Wiener Judenplatz, jedoch viel besser erhalten als diese, im „Gewand“ einer gotischen Kapelle in einer Bezirksstadt an der Grenze zum Burgenland bis heute überleben? Die Antwort gibt die Geschichte.

Obwohl es in Bruck schon vor dem Anschluss keine organisierte jüdische Gemeinde mehr gab, blickt der Ort auf eine vielfältige Vergangenheit zurück, in der auch Juden eine Rolle spielten. […]

kapelle

Vielleicht lebten bereits zur Römerzeit Juden in Bruck, beziehungsweise einer älteren Siedlung, die sich hier befand und während der Völkerwanderung verschwand. Eine jüdische Gemeinde tauchte erst wieder zur Babenbergerzeit auf. Am Besten ging es den Juden der zum Herzogtum avancierten Ostmark unter dem letzten Babenberger, Friedrich dem Streitbaren, der sie offiziell unter seinen Schutz nahm. Die frühen Habsburger behielten diese für alle Beteiligten nützliche Praxis bei. Die erste schriftliche Erwähnung von Juden in Bruck stammt aus dem Jahr 1351. Zwölf Jahre später wurde dort ein „Judengericht“ eingeführt. All das änderte sich, als der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Herzog Albrecht V. 1422 die Juden seiner Herrschaft dem Mob als Sündenbock preisgab und ihren Besitz „arisierte“.

Auch aus Bruck wurden die Juden vertrieben. Den meisten gelang jedoch die Flucht nach Ungarn, wo sie König Sigismund aus dem Haus Luxemburg (auch deutscher König) freundlich aufnahm und sogar eine Entschädigung für ihren zurückgelassenen Besitz erkämpfte. Doch was geschah mit der Synagoge von Bruck im nunmehr „judenreinen“ Herzogtum Österreich? Wurde sie zerstört, wie Forscher bis ins 20. Jahrhundert vermuteten? Und wie kam es zu den heute von der Mehrheit der Historiker angenommenen Identifizierung mit der verlassenen Niklas-Kapelle? […]

Sicher ist, dass eine Kapelle dieses Namens in Bruck an der Leitha bereits vor der Vertreibung der Juden aus der Stadt existierte. Aus erhaltenen Dokumenten geht jedoch hervor, dass sich dieses christliche Gotteshaus „auf dem Platz“, also auf dem Hauptplatz, befand und nicht in einem dicht verbauten Gebiet wie die heutige Kapelle in der Schiller Straße (der früheren Kapuzinerstraße). Das Gebiet um den Hauptplatz wurde während des ersten großen Türkenkrieges von 1529 samt der Kapelle verwüstet. Die leere Synagoge wurde indes von den Invasoren nicht berührt, offensichtlich weil es dort nichts zu plündern gab. Was lag daher näher, als dass sich die „obdachlose“ Kirchengemeinde nach dem Abzug der Türken um ein neues Gotteshaus umsah. Und was lag näher als die Umfunktionierung der desolaten, aber als Gebäude intakten Synagoge zu fordern, die sich nun im Besitz des Regenten Ferdinand I. befand, der seine Zustimmung zu einer offensichtlich missionarischen Tat nicht verweigerte. „Die Übernahme leerstehender nicht-katholischer Gotteshäuser war damals durchaus nicht üblich“, resümiert Andrea Sonnleitner. Die Ruine der „ersten“ St. Niklas-Kapelle am Hauptplatz wurde im 17. Jahrhundert restlos abgerissen, um für die heutige barocke Pfarrkirche Platz zu machen und geriet völlig in Vergessenheit.[…]     Lucian Meysels

Lesen Sie den gessamen Artikel in der Printausgabe.

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In 80 Filmen um die Welt

Anna Korda – Von Wien nach Hollywood

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Es war einmal ein kleines Mädchen. Es lebte mit seinen Eltern glücklich und behütet in einer großen Stadt. Doch eines Tages fand das Glück ein jähes Ende. Der Vater verließ Frau und Tochter, die ihn fortan nur noch einmal im Monat sah. Nie gab es Schokolade, nie ging der Vater mit seiner kleinen Tochter in den Vergnügungspark – Prater nannte man ihn in der großen Stadt. Die Mutter war unglücklich darüber, dass ihre Ehe nach 20 Jahren kaputt gegangen war, und sie sprach nur noch schlecht über den Vater. Sie erzählte dem kleinen Mädchen: Dein Vater wollte keine Kinder haben, und ich habe Dich ihm immer vorgezogen. Ich wollte nie ausgehen, wenn es bedeutete, dass du mit unserem Dienstmädchen zu Hause bleiben musstest. Eigentlich bist Du der Grund unserer Scheidung gewesen. Das kleine Mädchen hörte erstaunt zu. Wie konnte es, ein Kind, der Auslöser für eine so wichtige Sache wie eine Scheidung sein? Wenn Du groß bist, wirst Du für mich sorgen, gelt? sagte die Mutter. Und sie sagte, wenn es einmal ans Sterben ginge, dann müsste das kleine Mädchen Franz Liszts „Liebestod“ bei ihrem Tod spielen. Erst viel später begriff das kleine Mädchen, wie die Mutter die Schuldgefühle in seinem Herzen genährt hatte. Doch die Mutter sorgte auch sehr für ihre Tochter. Sie ermöglichte ihr Französisch zu lernen, außerdem Geige und Klavier. In den Ferien steckte die Mutter, die noch hübsch war und wohl nicht allein bleiben wollte, das kleine Mädchen ins Kloster. Es war eigentlich ein Ferienheim in Tirol. Dort war das kleine Mädchen sehr einsam und weinte wohl auch manchmal. Als die Eltern noch verheiratet waren – der Vater hatte eine Position als Hoteldirektor – verbrachte man die Ferien gemeinsam am Wolfgangsee. Eines Tages kam ein Brief vom Vater. Wieso schreibt er denn? Er könnte doch anrufen? fragte das kleine Mädchen. Die Mutter riss das Kuvert ungeduldig auf, und nach den ersten Zeilen wurde sie ganz blass. Liebe Irene, es fällt mir schwer, Dir dies zu schreiben, aber ich verlasse Wien. Ich kann Euch beide nicht länger erhalten, da meine Pläne noch ungewiss sin“, stand da zu lesen. Das kleine Mädchen sah seinen Vater nie wieder. Was werden wir denn jetzt machen? Wovon sollen wir leben? fragte es seine Mutter voll Angst. Es bewunderte die Mutter, die sich rasch gefasst hatte. Die Mutter begann mit Handarbeiten, sie gab auch Englisch- und Französischunterricht. Ein Zimmer der Wohnung war schon vermietet, an einen Musikkritiker, den man aus Deutschland vertrieben hatte. Er war Jude, aber damit konnte das kleine Mädchen nicht viel anfangen. Es war ihm nie so richtig bewusst gewesen, dass es einen Unterschied zwischen Juden und Christen gab. Sicher, in der Schule wurde die Klasse zum Religionsunterricht geteilt, doch darüber machte sich eigentlich niemand so recht Gedanken. Einmal bat das kleine Mädchen, das zum christlichen Religionsunterricht ging, seine Mutter: Bitte, lass mich doch als Jüdin taufen. Damals wusste es noch nicht, dass sein Vater Jude war und erst bei seiner Heirat zum Christentum übergetreten war. Am 11. März 1938 rückten die deutschen Truppen in der Heimat des kleinen Mädchens ein. Als der Untermieter davon im Radio hörte, wurde er leichenblass. Am nächsten Tag verließ er Wien in Richtung Tschechoslowakei. Das kleine Mädchen verstand nicht wirklich, was da vor sich ging, aber es sah merkwürdige Dinge. Wien war wie ausgewechselt. Die Wienerin, die einst schick wie die Pariserin war, schien vom Erdboden verschluckt. Statt dessen bemühten sich die meisten Frauen, es ihren deutschen Schwestern gleich zu tun: Kein Nagellack, kein Lippenstift, aber das Hakenkreuz auf der Brust. Vor jedem Theater, vor jedem Kino, hing das Schild: Für Juden verboten. Dem kleinen Mädchen war gar nicht bewusst, in welcher Gefahr es schwebte. Immer schon hatte es davon geträumt, Schauspielerin oder Tänzerin zu werden. Eines Tages kam der Zirkus Sarasani in die Stadt. Dem Mädchen gelang es, dort eine Arbeit zu bekommen. Es durfte mit anderen Mädchen zwischen den Nummern in der Manege tanzen, und in der Pause verkauft es Programme. Seine Mutter war sehr dagegen gewesen, aber nach zwei Wochen verließ der Zirkus ohnedies die Stadt – vorbei.

Lesen Sie die Fortsetzung der Geschichte der Anna Korda in der Printausgabe der Illustrierten Neuen Welt (Seite 38 / 39). "Es ist wohl keine typische Flüchtlingsgeschcihte, die Anna Korda da niederschrieb", urteilt Joanna Nittenberg in ihrem spannenden Bericht und schließt mit der berechtigten Frage: "Aber warum soll es das Happy End immer nur im Film geben?"

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Tel-Aviv:
Das Open-Air-Museum des Bauhauses

Vor mehr als neunzig Jahren wurde Tel Aviv gegründet. heute entdeckt Israel sein Bauhauserbe.

Die Unesco erklärt große Teile der Innenstadt zum Weltkulturerbe.

bauhaus viertel

Tausend weiße Villen tauchten auf, leuchteten aus dem Grün üppiger Gärten heraus. Von Akko bis an den Carmel schien da ein großer Garten angelegt zu sein, und der Berg selbst war gekrönt mit schimmernden Bauten.“ So umschrieb 1902 Theodor Herzl seine städtebauliche Vision vom Judenstaat. Doch genauso wenig wie das Leben im heutigen Israel etwas mit der Wiener Kaffeehausatmosphäre gemein hat, die Herzl in den Orient „umzutopfen“ plante, gleicht der visuelle Eindruck der Architektur des Landes einem Beverly Hills in der Levante. Die nüchternen Realitäten der Aufbaujahre ließen wenig Spielraum für idyllische Utopien. Ein Dach über den Kopf für die Millionen von Einwanderern hatte einfach einen höheren Stellenwert als Ästhetik – ein Umstand, der Israel so manche architektonische Monstrosität bescherte.

Doch neben unzähligen Bausünden finden sich in Israel auch Zeugnisse des Besten, was moderne Baukunst zu bieten hat. Gerade in Deutschland und Österreich ausgebildete Architekten hatten daran seit den Kindertagen des Zionismus einen entscheidenden Anteil. Sie waren es, die im britisch verwalteten Palästina und dem späteren Israel der architektonischen Moderne wie sonst nirgendwo zum Durchbruch verhalfen. Wenn, wie am 6. Juli diesen Jahres geschehen, große Teile des Stadtzentrums von Tel Aviv von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt werden, dann ist dies auch eine späte Würdigung der Leistungen all jener Baumeister, die während der britischen Mandatszeit eingewandert waren. […]

bauhausviertel

Erst in den neunziger Jahren begann man allmählich so etwas wie ein Bewusstsein für Denkmalschutz in Tel Aviv zu entwickeln. Kein leichtes Unterfangen in einer Stadt, in der das Konservieren der Vergangenheit eigentlich nie auf der Tagesordnung stand. Laut Arieh Sabinsky, einem der Pioniere im Kampf um den Erhalt dieser Gebäude, eine Sisyphusarbeit: Rund 1.500 denkmalgeschützte Häuser gibt es in Tel Aviv, 900 fallen unter die Kategorie Bauhausarchitektur. Wenn man bedenkt, dass aufgrund begrenzter öffentlicher Mittel nur rund fünfzig pro Jahr restauriert werden, lässt sich leicht ausrechnen, dass ein Großteil dieser architektonischen Schätze im Wettrennen gegen den Zahn der Zeit unwiederbringlich verloren zu gehen droht Tel Aviv ist ein offenes Bauhausmuseum, so Sabinsky begeistert. Für ihn ist die Ernennung großer Teile der Innenstadt zum Weltkulturerbe ein wichtiges Signal. Zwar bedauert auch er, dass dadurch keine zusätzlichen finanziellen Mittel für die Restaurierung zur Verfügung stehen, doch trägt die Unesco-Entscheidung maßgeblich dazu bei, ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung dieser Gebäude zu schaffen. Außerdem kann sich die Stadt dadurch zum Magnet für Architekturenthusiasten aus aller Welt entwickeln. Und: Die Unesco-Entscheidung verhindert, dass Stadtplaner und Architekten Politik mit der Abrissbirne betreiben oder durch monströse Hochhäuser den Gesamteindruck zerstören. Schließlich lässt sich der Status als Weltkulturerbe auch wieder rückgängig machen.

bauhausviertel
Bauhausarchitektur in Tel-Aviv (Bilder von li.oben nach re. unten):
Carl Rubin: Citrus House – 19 Petach Tikwa Road; Philip Hütt: 65 Hovevei Zion St.; Harry Loire: 2 Bilu St.;
Ben Ami Shoulman: 34 Frishman St.; Arie Sharon: Ohel Theatre – 6 Beilinson St.; Philip Hütt: 89–91 Rothschild Blv.;
Sam Barkai: 5 Engel St.; Arie Sharon: Cooperative Residence – 33 Frishman St.; Ben Ami Shulman: 106 Disengoff St.
Lesen Sie den gesamten Artikel von Ralf Balke in der Printausgabe der Nummer 8/9–2003.

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belauscht & beobachtet

Trotz extrem heißen Sommertemperaturen ließen sich die zahlreichen Fans und Freunde von Dvora Barzelei ihre Ausstellung im MA PITOM nicht entgehen. Seit einigen Monaten kann man im Ma Pitom nicht nur gemütlich essen und trinken sondern auch Werke von sehr interessanten jungen auch internationalen KünstlerInnen kennen lernen. Jüdische Themen – Fest und Feiertage – stehen bei der 1961 in Tel Aviv geborenen Künstlerin im Vordergrund. Von Stilleben über Landschaften und Bibelthemen reicht die breite Palette ihrer Werke. Wobei die chassidischen Darstellungen besonders ausdrucksvoll sind und beim anwesenden Publikum große Bewunderung auslösten. Dvora Barzelei studierte Malerei bei Prof. Michael Bloch an der Akademie für Angewandte Kunst in Tel Aviv und bei dem bekannten Maler Dani Kermann. Sie ist Mutter von vier Kindern und hat einen Abschluss der höheren Lehranstalt für Pädagogik.

Die Internationale Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache vergibt im November zum 14. Mal den mit Euro 14.500 dotierten und vom Bundeskanzleramt der Republik Österreich/Kunstsektion gestifteten Erich Fried Preis. Die Erich Fried Gesellschaft nominierte Robert Schindel zum alleinigen Juror 2003. Seine Wahl fiel auf den österreichischen Romancier und Essayisten Robert Menasse, der sich mit seiner "Trilogie der Entgeisterung" – den Romanen „Selige Zeiten, brüchige Welt“, „Sinnliche Gewissheit“, „Schubumkehr“ – und dem dazu gehörigen Essay „Phänomenologie der Entgeisterung“ – auf ein groß angelegtes, philosophisch durchwirktes literarisches Wagnis eingelassen hat, das die LesererInnen mit einem kunstvollen Reigen aus Spiegelungen, Überblendungen und reflexiven Einschüben in Spannung hält. Mit den Essaybänden „Das Land ohne Eigenschaften“, „Dummheit ist machbar“ oder „Erklär mir Österreich“ weist sich Robert Menasse nicht nur als unverbrauchter Denker, als scharfsichtiger Beobachter und guter Zuhörer aus, sondern auch als glänzender Stilist. Zuletzt veröffentlichte der Autor den Roman „Die Vertreibung aus der Hölle“, der die Geschichte des im 17. Jahrhundert verfolgten Rabbi Menasseh mit der Geschichte des im Schatten des Zweiten Weltkriegs lebenden Viktor Abravanel, Menasses Bruder im Geiste, verwebt.

Die Preisverleihung findet am Sonntag, dem 16. November um 11 Uhr im Literaturhaus, Seidengasse 13, 1070 Wien, statt. Die Feier bildet den Abschluss des achten Erich Fried Symposiums, das vom 13. bis 16. November im Literaturhaus stattfindet.
Mehr dazu: www.literaturhaus. at/

Die Saison im Wiener Musikverein wurde am 15. und 16. September vom Israelischen Philharmonischen Orchester unter der Leitung von Zubin Mehta eröffnet. Am Programm standen die 7. Symphonie von Gustav Mahler, (15.9.) sowie am zweiten Abend Igor Strawinsky, „Pulcinella Suite“, Sergej Prokofjew, Konzert für Klavier und Orchester Nr.2 und „Scheherazade“ von Nikolai Rimskij-Korsakow.

Zum ersten Abend lud der israelische Botschafter AvrahamToledo Außenministerin Benita Ferrero-Waldner und ihren Mann Francisco Ferrero Campos ein. Anschließend gab Botschafter Toledo in der Residenz ein Dinner für Zubin Mehta. Außenministerin Ferrero-Waldner war mit Ehemann ebenso anwesend wie die Botschafter von Indien, Frankreich, Großbritannien und Italien. Weitere Gäste waren der Generalsekretär des Österreichischen Außenministeriums Johannes Kyrle, sowie Ariel Muzicant, Präsident Kultusgemeinde, und Oskar Deutsch, Vizepräsident der Kultusgemeinde. Unter den Gästen waren außerdem der Präsident der Bucharischen Juden in Österreich, Boris Kandov, und der Generalsekretär der Gesellschaft der Musikfreunde, Thomas Angyan.

INW-Adabei

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Letzte Änderung: 03.01.2012
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