Mit dem Fall des osmanischen Großreichs als Folge der Niederlage im Ersten Weltkrieg, wurde der Mittlere Osten zwischen den Siegermächten Frankreich und Großbritannien aufgeteilt. Das im Aufbau befindliche jüdische Vaterland wurde eine britische Kolonie. In der Geschichte des Jischuw (jüdisches Palästina im Aufbau) begann eine ganz neue Entwicklungsphase. Unter der türkischen Herrschaft konnten die Juden einwandern und das verarmte und durch große Verlassenheit und Verwüstung zerstörte Land mit hartem Einsatz wieder aufbauen. Das Land war nicht nur verwahrlost, sondern auch fast unbewohnt. Erst durch den großen Wiederaufbauschub der hart arbeitenden zionistischen Idealisten, die ihr Leben einsetzten, um Palästina blühend in das 20. Jahrhundert zu führen, kamen aus den umliegenden Ländern auch Araber in das Land, das während seines Niedergangs verlassen worden war. Sie suchten nach Arbeit, aber der zionistische Idealismus basierte auf dem Slogan “Avoda ivrit“ – Jüdische Arbeit: das Heilige Land sollte von den Juden selbst wieder aufgebaut werden, damit niemand anderer mehr Anspruch darauf erheben möge. Die bald nach dem Einzug der Briten erfolgte Balfour Deklaration verpflichtete die Mandatsmacht, den Aufbau einer jüdischen Heimstätte in Palästina zu garantieren.
Die über 500 Jahre währende muslimische Herrschaft hatte Spuren hinterlassen: die arabische Obrigkeit, die mit dem Großmufti in Jerusalem residierte, widersetzte sich brutal und radikal der Übernahme das Landes durch die Juden. Der Kampf sollte in verschiedensten Formen bis heute andauern…
Die britische Mandatsmacht versuchte, trotzdem Frieden zu schaffen. Die Araber aber wurden immer aggressiver und behinderten, wie und wo sie konnten, den jüdischen Aufbau – und vor allem die jüdische Zuwanderung. Die Briten saßen zwischen zwei Stühlen. Sie versuchten, die jüdische Einwanderung zu drosseln, waren aber im Großen und Ganzen, auch wegen der Brutalität der Araber, die im Laufe der Jahre bei ihren Überfällen sehr viele Juden getötet hatten, in gutem Einverständnis mit dem Jischuw. Als 1939 die umliegenden arabischen Länder begannen, sich an die Seite Hitler-Deutschlands zu scharen, traten große Teile der jüdischen Jugend freiwillig der englischen Armee bei, während die Hagana aus eigenen Kräften begonnen hatte, an der Nordgrenze Palästinas die arabischen Armeen auszuschalten. Der Zweite Weltkrieg hatte noch vor Deutschlands Überfall auf Polen im Jahr 1939 im Nahen Osten eingesetzt. Und über 5000 junge Juden befanden sich in der britischen Armee, schon im Krieg gegen die Achse Hitler-Mussolini, noch bevor der Zweite Weltkrieg effektiv begonnen hatte. Gerade in dieser so kritischen Zeit riegelte die Kolonialmacht die Tore Palästinas vor den aus Europa flüchtenden Juden, die um ihr Leben rannten, hermetisch ab. So opferte das britische Königreich Millionen europäischer Juden den Arabern, um sie in den bevorstehenden Kämpfen bei Laune zu halten.
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