Anlässlich des 70. Jahrestages des Sieges Chinas über Japan wurde in Shanghai das legendäre Kaffeehaus Zum Weißen Rössel, in dem sich die vorwiegend aus Österreich und Deutschland stammenden Flüchtlinge trafen, in Anwesenheit zahlreicher Prominenter und Vertretern des Jewish Word Congress, wieder errichtet. Als ein Hafen der Rettung galt Shanghai, wo man lange Zeit ohne Visum einreisen konnte. Im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des Kriegsendes unterstreicht China besonders die Rettung von über 20.000 Juden während der Naziherrschaft in Europa. Als Japan, die Verbündeten Nazideutschlands, 1941 die Stadt eroberten, pferchten sie die Juden in ein Ghetto, wo sie neben den Chinesen in sehr ärmlichen Verhältnissen lebten. Abgesehen von einigen Schikanen konnten alle den Krieg überleben, da die Japaner dem Befehl seines Alliierten Deutschland, die Juden zu ermorden, nicht befolgten. Während dieser Zeit entstand auch eine enge Freundschaft der Flüchtlinge zu den Chinesen. Maram Stern, als Vertreter des JWC, betonte die Dankbarkeit der jüdischen Gemeinden weltweit und, obwohl das Leben in dem Ghetto nicht leicht war, stellte es doch ein Paradies im Vergleich zu Theresienstadt oder Warschau dar. Das Weiße Rössel wurde 1939 von der aus Österreich stammenden Familie Klinger eröffnet. Heute wurde es an einem anderem Standort nämlich vis a vis des Museums für jüdische Flüchtlinge nach den Originalplänen wiedererrichtet. Der Enkel des Gründers, Ron Klinger, betonte bei der Eröffnung die Vielfalt dieses Lokals, in dem Juden und Christen sowie Chinesen in Freundschaft miteinander kommunizierten. Das Lokal diente als Kaffeehaus, Bar und als Nachtclub und war überaus populär.